Lulama 2020 – der etwas andere Marathon in Corona-Zeiten

(cr) „Wohin mit der antrainierten Fitness?“, fragten sich Uschi Vogel, Silke Kuhl und Carmen Damm, drei Läuferinnen des Lauf- und Walkingtreffs des TSV Allendorf (Lumda).
Eigentlich wollte man schon im Frühjahr am Hamburg-Marathon teilnehmen, der wurde
aber wegen der Corona-Pandemie zunächst von April auf September verlegt und
schließlich für dieses Jahr ganz abgesagt. Man hoffte auf die Alternative in Frankfurt, aber
auch dieser Marathon wird in 2020 nicht stattfinden. Was nun?

Für einen Marathon absolvieren Läufer in der Regel mindestens zehn Wochen lang ein
intensives Vorbereitungsprogramm, bevor es an den Start geht. Also mussten die Mädels
aus Allendorf diese Vorbereitung starten, ohne zu wissen, ob die Marathon-Veranstaltung
tatsächlich stattfinden würde. Als dann die großen Wettkämpfe abgesagt wurden, fanden
es die drei Allendorfer Damen schade, wenn sie die aufgebaute Fitness nicht hätten
nutzen können und organisierten kurzerhand ihren eigenen, ganz persönlichen
Marathonlauf am 13. September. Unterstützt wurden sie dabei von Vereinsmitgliedern, die Trainingseinheiten mit ihnen absolvierten, bei der Streckenfestlegung behilflich waren und am Wettkampftag Verpflegungsstationen einrichteten.

Der Streckenverlauf führte vom Allendorfer Festplatz an der Lumda und an der Lahn
entlang (daher Lulama für Lumda-Lahn-Marathon) bis nach Gießen und dann wieder
zurück. Als sehr grobes Zeitlimit setzten sich Uschi, Silke und Carmen etwa viereinhalb Stunden. Allerdings war es ihnen viel wichtiger, den Lauf zu genießen und überhaupt das Ziel zu erreichen. Während Uschi mit bereits 17 und Carmen mit sieben absolvierten Marathons schon erfahrene Langstreckenläuferinnen sind, war es für Silke der allererste Marathon, da sollte das zeitliche Ergebnis keine allzu große Rolle spielen. Also war zudem
abgesprochen, dass sie möglichst gemeinsam finishen.

Als die drei Läuferinnen nach 4 Stunden und 54 Minuten in Allendorf ins Ziel einliefen –
der warmen Septembersonne mussten sie einigen Tribut zollen – und ihnen etwa 20
Vereinsmitglieder zujubelten, waren sie zwar erschöpft aber auch glücklich und zufrieden,
diesen besonderen Marathon bewältigt zu haben.

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