1988 bis 1997

1988

April: Der Verein zählt 682 Mitglieder, davon sind 337 Jugendliche. Das ist ein Anteil von 49,4 v. H.

Der TSV 1907 Allendorf pachtet am 19.1. von der Stadt Allendorf den Sportplatz hinter dem Bürgerhaus. Die Kernsätze des Vertrages lauten: „Zwischen der Stadt Allendorf (Lumda), vertreten durch den Magistrat (Verpächterin), und dem Turn- und Sportverein 07 Allendorf (Lumda), vertreten durch den 1. Vorsitzenden (Pächter), wird folgender Pachtvertrag abgeschlossen: Die Stadt Allendorf (Lumda) verpachtet ab 1. April 1987 bis 31. Dezember 2017 an den Turn- und Sportverein 07 Allendorf (Lumda) das Grundstück Gemarkung Allendorf, Flur 1, Flurstück 680/3 (Sportplatz). Die jährliche Anerkennungsgebühr beträgt DM 10.– und ist jeweils für das abgelaufene Pachtjahr am 1. Januar jeden Jahres fällig.“ Der Vertrag trägt das Datum 19. Jan. 1988.

Ludwig Krieb tritt nach 21 Jahren als Vereinskassierer zurück. Er wird in der Jahreshauptversammlung vom 1. Vorsitzenden von seinem Amt verabschiedet, entsprechend gewürdigt und geehrt. Er erhält einen Präsentkorb. Die gleiche Versammlung beschließt mehrheitlich, künftig die Mitgliederbeiträge per Bankeinzug zu erheben.

In der Zeit vom 23.07.-01.08. feiert die Stadt Allendorf (Lumda) die 1200-Jahrfeier ihrer Ersterwähnung. Der TSV beteiligt sich an den Feierlichkeiten. So spielen u. a. 2 Prominentenfußballmannschaften gegeneinander: die Politiker Allendorfs und der TSV-Vorstand. Schon in der 3. Minute fällt das Siegestor für die TSV-ler. Für die Stadt sind aktiv: Rolf Krumbiegel, Jürgen Schmidt, Ewald Haubfleisch, Walter Reeh, Werner Thielemann, Erwin Keil, Horst Hormann, Udo Schomber, Helmut Rein, Karl Heinz Erbach, Konrad Weber und Richard Schneider. Auf der TSV-Seite spielen Herbert Lotz, Walter Diehl, Ludwig Krieb, Gerhard Krieb, Jürgen Rein, Manfred Lotz, Kurt Schrödel, Walter Wilhelm, Helmi Bechthold, Bernd Reinhardt, Thomas Fey und Heinrich Fey. Am Festabend beteiligt sich die Frauengymnastikgruppe unter der Leitung von Irene Wießner mit dem „Festtanz“ am Programm. Der Verein nimmt am Festzug teil.

Aus einer Urlaubslaune heraus schließen sich 16 Allendorfer Badmintonspieler/-innen zum ABC-Allendorfer Badminton-Club zusammen. Mit Datum vom 29.11. wird der Antrag gestellt, „den ABC offiziell als weitere Abteilung in den TSV Allendorf/Lumda aufzunehmen.“ Der Vorstand des TSV genehmigt diesen von Günter Muhly unterschriebenen Antrag und etabliert den Badmintonsport als 7. Abteilung. Günter Muhly ist der 1. Abteilungsleiter der neuen Abteilung.

Am 11. März wird die Handballspielgemeinschaft (HSG) Allendorf/Londorf gegründet. Der erste gewählte HSG-Vorstand besteht aus 3 Allendorfer und 3 Londorfer Mitgliedern. Die Allendorfer sind Reiner Franz (Vorsitzender), Conny Bergen und Walter Diehl. In der Folgezeit gibt es ein auf und nieder. Die Männer steigen in die C-Klasse ab und die Frauen schaffen den Aufstieg in die A-Klasse.

Leichtathletik. Bei den hessischen Meisterschaften erringen Arne Fibikar und Gerrit Mambour in der Mannschaftswertung der Schüler den Platz 6 und 11.

Kreismeister: Arne Fibikar, Gerrit Mambour, Christian Rein und Marko Mank Bezirksmeister: Gerrit Mambour (Cross)

Aufsteigende Tendenz beim Sportabzeichen. Über 40 Teilnehmer stellen sich den Anforderungen und sind erfolgreich.

Die Fußball-B-Jugend (verstärkt) mit Trainer Manfred Lotz und den Betreuern nehmen in Rimini/Italien am „Adria-Cup“ teil.

1989

Januar. Jetzt hat der Verein eine Jazztanzgruppe. Susanne Römer leitet die Gruppe und ist auch deren Trainerin. 30 junge Frauen treffen sich bereits in der Gaststätte „Zur Bergschenke“. Mit großem Elan geht es zur Sache und vor allem macht es riesigen Spaß, zur entsprechenden Musik die richtigen Tanzbewegungen und -figuren zu lernen und dann auch später öffentlich vorzuführen. Die Jazztanzgruppe ist ein Zweig der Abteilung Turnen.

Während der Ortsportwoche, Ende Juni, wird der Mehrzweckraum (Bürgerhausanbau) offiziell eingeweiht. Bürgermeister Michael Kranixfeld übergibt die Schlüssel dem 1. Vorsitzenden des TSV Gerhard Krieb. Kranixfeld betont in seiner Rede, dass die Mitglieder des TSV „viel Zeit, Kraft und Geld investiert“ hätten. Das Gesamtprojekt einschließlich der vierbahnigen Bundesliga-Kegelbahn habe 600.000 DM gekostet. 47.000 DM seien für den TSV-Bereich in Form von Eigenleistungen der Mitglieder und einem finanziellen Beitrag des TSV erbracht worden.

Leichtathletikabteilung: Ein sehr erfolgreiches Jahr. 7 Kreismeister (Einzel), 4 Kreismeister (Mannschaft). 3 Bezirksmeister (Einzel), 2 Bezirksmeister (Mannschaft), 2 hessische Vizemeister über 1500 m (W. George M 30, W. Wilhelm M 40), 4 hessische Vizemeister in den DJMM/DSMM-Wettbewerben. „Eifrigster“ Titelsammler bei den Schülern sind Arne Fibikar und Christian Rein, bei den Jugendlichen Stefan Polzer und den Senioren W. George.

Die Lauftreffteilnehmer erreichen bei den Volksläufen im mittelhessischen Raum sehr viele gute Platzierungen.

1990

Gerhard Krieb wird Fußballjugendleiter des TSV Allendorf und Gesamtjugendleiter der Spielgemeinschaft mit Treis und Allertshausen.

Die 4. Tischtennismannschaft mit den Spielern Karl-Gustav Pfeifer, Walter Hofmann, Michael Schwarz, Andreas Rein, Klaus Kliemann und Stefan Kuhl wird Meister der Gruppe 1 in der 2. Kreisklasse und steigt somit in die 1. Kreisklasse auf.

Die Alt-Herren-Fußballer sind im September besonders aktiv. Toni Glassl, Leiter der Gruppe, lädt in seinen Garten zum Lohkuchenessen ein. Rund 50 Sportfreunde mit „Kind und Kegel“ erscheinen und vertilgen 14 Lohkuchen. Natürlich wird an Getränken nicht gespart. Die gute Stimmung dauert bis in die Nachtstunden an. Besonderes Lob erfahren Günter Beil und seine Frau für die gute Organisation. Zu einem Freundschaftsspiel fahren die Alt-Herren-Fußballer mit Anhang nach Kirchworbis bei Heiligenstadt im Thüringer Wald. Das Freundschaftsspiel gewinnen die Allendorfer mit 3:0 Toren. Nach einem gemütlichen Beisammensein mit Tanz wird zu später Nachstunde die Heimreise angetreten.

1991

In der Jahreshauptversammlung am 21. Juni beschließen die Mitglieder einstimmig eine Satzungsänderung. Die Vorstandsarbeit verteilt sich nun auf mehreren Schultern. Von sofort an besteht der Vorstand aus dem 1. und 2. Vorsitzenden und den geschäftsführenden Vorsitzenden Finanzen und Steuern (ehemals Rechner), Verwaltung, Sportbetrieb und Öffentlichkeitsarbeit. 2 Beisitzer (Schriftführung und Mitgliederbetreuung) sowie die Abteilungsleiter und der Jugendwart vervollständigen das Gremium. Zum Vorstand gehören auch die Ehrenvorstandsmitglieder. Sie haben allerdings nur beratende Funktion, das heißt kein Stimmrecht. Alle angegebenen Funktionen gelten selbstverständlich auch für die holde Weiblichkeit.

Bei den in der gleichen Versammlung anstehenden Neuwahlen des Vorstandes bleibt das Amt des 1. Vorsitzenden unbesetzt, da der Amtsinhaber nicht mehr kandidiert und sich aus der Versammlung heraus kein Nachfolger findet. Gewählt werden zum 2. Vorsitzenden Heinrich Hofmann, zum weiteren geschäftsführenden Vorstand Walter Wilhelm (Sportbetrieb), Helmut Wießner (Steuern und Finanzen), Gert Scheer (Verwaltung) und Günter Muhly (Öffentlichkeitsarbeit), zur Beisitzerin Lotti Wachs (Mitgliederbetreuung) und zum Beisitzer Thomas Fey (Schriftführer).

Im August findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung des TSV statt. Tagesordnungspunkt: Wahl eines 1. Vorsitzenden. Bei nur 36 anwesenden stimmberechtigten Vereinsmitgliedern wird der einzige kandidierende Karl-Heinz Phieler mit 35 Ja-Stimmen und einer Stimmenthaltung zum 1. Vorsitzenden gewählt.

LauftreffVeranstaltung: Partnerschaftslauf der beiden Orte Allendorf/Lumda und Allendorf/Thüringen.

Die Badmintonsportler nehmen in der Saison 1991/92 erstmals an den offiziellen Rundenwettkämpfen in der C-Klasse Wetzlar des hessischen Badmintonverbandes teil.

Herbert Lotz gibt hochverdient um den TSV-Fußball sein Amt als Abteilungsleiter ab. Werner Thielemann wird sein Nachfolger.

Am 24. Mai etabliert sich die Handballspielgemeinschaft Nordeck/Winnen-Allendorf-Londorf. Die „Gießener Allgemeine“ schreibt am 5. Juli: „Zeichen für die Zukunft des Handballsportes im Lumdatal haben die Vereine TSV Nordeck/Winnen, TSV Allendorf und TSV Londorf mit der Gründung einer Spielgemeinschaft gesetzt. Mit diesem Zusammenschluss hoffen die Verantwortlichen der neugegründeten SG, den Handballsport wieder auf eine breitere Basis stellen zu können, um mit konsequenter Jugendarbeit die bisherigen sportlichen Erfolge sicherzustellen und auszubauen.“ An der 1. Hallenrunde nach Gründung der SG nehmen insgesamt 12 Mannschaften teil.

1992

Die 1. Männermannschaft der Handball-SG steigt von der 2. Bezirksliga in die A-Klasse ab. Die 1. Frauenmannschaft spielt für ein Jahr in der Oberliga. Trainer Kurt Gehrmann.

Am 26. September feiert die Gymnastikabteilung im Bürgerhaus ihr 25-jähriges Jubiläum. Damals -1967- trafen sich 17 Frauen in der Gastwirtschaft Muth und gründeten ihre Gruppe. Davon sind heute noch 13 im Verein. Sie werden vom Vereinsvorsitzenden geehrt. Besonderen Dank und Anerkennung erfährt die erste Übungsleiterin Hildegard Nowanski. Es bilden sich im Laufe der Jahre einige Untergruppen wie z. B. eine Kindertanzgruppe oder eine Mutter-Kind-Turngruppe. Je nach Bedarf und Trend bilden sich diese Gruppen. Manche Aktivitäten werden dann auch wieder mangels Beteiligung eingestellt. Im Jahre 1984 entstand die Seniorenriege „Fit ab 50“, die bis heute sehr aktiv ist und bei ihren Auftritten immer viel Freude bereitet.

Die Leichtathletikabteilung des TSV (Lauftreff) veranstaltet am 29. August den ersten BenefizLauf zugunsten des Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege e. V.

Die Mitglieder Gymnastikabteilung sind in ihrer Gesamtheit sehr rührig. So nehmen sie z. B. an den Deutschen Turnfesten teil, treten bei den Gauturnfesten auf und beteiligen sich häufig bei den örtlichen Veranstaltungen mit ihren Volkstänzen. Darüber hinaus sind die Damen sehr hilfsbereit und unterstützen den Verein bei seinen Veranstaltungen. Abteilungsleiterin ist Barbara Rickenberg-Muhly.

Der Allendorfer Fußballlandesligaschiedsrichter Hartmut Amend und Cornelia Birkenstock schließen Ende September in der evangelischen Kirche den Bund fürs Leben. Zahlreiche Sportler finden sich ein, um dem jungen Paar viel Glück und Erfolg für ihren gemeinsamen Lebensweg zu wünschen.

Alljährlich zum Nikelsmarkt ist der TSV mit seinen Abteilungen am Geschehen mit eingebunden, sei es durch den Verkauf von Speisen und Getränken, durch Torwandschießen, Geschicklichkeitsspielen und/oder Tanzdarbietungen.

Die Alten-Herren-Fußballer und ihre Frauen führen eine Mehrtagesfahrt nach Prag durch.

1993

Bei den Vorstandsneuwahlen in der ordentlichen Mitgliederversammlung im März kandidiert Helmut Wießner nicht mehr als geschäftsführender Vorsitzender Finanzen und Steuer (Rechner). 36 Jahre lang hat er dieses Amt ausgeführt. In seiner ruhigen und besonnenen Art ist er nicht nur ein hervorragender Rechner gewesen, sondern auch heute noch ein gesuchter und guter Ratgeber. Die Vereinsmitglieder wählen ihn zum Ehrenvorstandsmitglied. Neben vielen Auszeichnungen auf allen sportlichen Ebenen erhält Wießner auch den Ehrenbrief des Landes Hessen. Sein Nachfolger wird Reiner Franz.

6. September 1993. Gründung der Ju-Jutsu-Abteilung von Jürgen Rink und Andreas Feyh. Sie sind DAN-Träger, Fachübungsleiter, Prüfer und Ausbilder für Frauenselbstverteidigung.

Der Judo-Sport wird etwas zurückgedrängt.

Die 1. Frauenmannschaft der Handball-SG steigt in die Bezirksliga ab.

Handballjugend: Die Spielsaison 92/93 ist die erfolgreichste der SG. Die Jugendmannschaften (männliche A, B und E, weibliche C und E) erringen nur vordere Tabellenplätze. Die weibliche A-Jugend wird ungeschlagen Kreismeister in der A-Klasse und schafft den Aufstieg in die Bezirksliga. Den Höhepunkt landet die weibliche D-Jugend, sie wird ungeschlagen Kreismeister, gewinnt die Bezirksmeisterschaft und wird Hessenmeister. Die weibliche B-Jugend besucht ein internationales Turnier in Spanien und kommt als Pokalsieger nach Hause.

Aus den Reihen der Vereinsmitglieder kommen die Klagen, dass der Gesamtverein nicht ausreichend die Leistungen seiner erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler jeweils nach Saisonende entsprechend würdigt. So werden in diesem Jahr erstmals im Rahmen des Oktoberfestes die erfolgreichen und verdienten Mitglieder öffentlich geehrt. Sie erhalten Urkunden und Präsente. Umrahmt wird das Ehrungszermoniell von Tanzdarbietungen der Gymnastikgruppe unter der Leitung von Irene Wießner.

Fußball-Jugendbetreuer Manfred Lotz wird durch den Kreisjugendfußballwart Horst Hilgardt für 20 Jahre erfolgreiche Jugendarbeit vom Hessischen Fußballverband die Dankesurkunde auf dem Sportplatz von Blau-Weiß Gießen überreicht.

1994

Schon seit längerer Zeit besteht der Wunsch, den Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Gießen eintragen zu lassen, in diesem Jahr die Vorbereitungen dazu zu forcieren und nach Möglichkeit auch abzuschließen. Die Vereinssatzung muss den gesetzlichen Bestimmungen des Vereinsrechtes entsprechen und die Gemeinnützigkeit des Vereins den gesetzlichen Erfordernissen gemäß formuliert werden. Die demokratische Struktur des Vereines muss in der Satzung deutlich erkennbar sein (u. a. Mitgliederversammlung, Jugendversammlung, Beitragsregelung). Besondere Bedeutung kommt der Vertretungsberechtigung zu. Vertretungsberechtigte Vorstandsmitglieder gemäß den Bestimmungen des § 26 des Bürgerlichen Gesetzbuches sind beim TSV Allendorf der 1. Vorsitzende, der 2. Vorsitzende, der geschäftsführende Vorsitzende Finanzen und Steuer und der geschäftsführende Vorsitzende Verwaltung. Jeweils 2 von ihnen, darunter der 1. oder 2. Vorsitzende, sind gemeinsam vertretungsberechtigt. In mehreren Vorstandssitzungen erhält die neue Satzung ihre endgültige Fassung und wird dann in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 18.11. einstimmig beschlossen.

5. Dezember. Beim Amtsgericht Gießen wird der „Turn- und Sportverein 1907 Allendorf (Lumda)“ unter der Registernummer 2158 in das Vereinsregister eingetragen. Ab sofort trägt der Vereinsname den Zusatz „e.V.“.

Manfred Lotz übernimmt als Nachfolger von Werner Thielemann das Amt des Fußballabteilungsleiters.

Handball-SG: Die 2. Männermannschaft schafft den Aufstieg in die B-Klasse. Vor Rundenbeginn der Saison 94/95 Abmeldung der Frauenmannschaft, B-Klasse. Die Handball-SG veranstaltet alljährlich auf dem Nordecker Sportplatz ein Kleinfeldturnier, bei dem im Schnitt zwischen 90 bis 100 Mannschaften teilnehmen. In diesem Jahr sind zwei polnische Jugendmannschaften zu Gast.

Alljährlich beteiligt sich der TSV an den Sommerferienspielen der Kinder, die von der Stadt Allendorf (Lumda) durchgeführt werden. Im August führt die Judo- und Ju-Jutsu-Abteilung unter dem Motto „So wehrt man sich auf offener Straße“ einen Tageslehrgang mit 24 Kindern durch. Judofachmann Bernd Reinhardt und seine Tochter Katja zeigen Fallübungen und leichte Formen von Würfen. Die Ju-Jutsu-Fachleute Jörg Hormann und Thomas Eder zeigen den Kindern Selbstverteidigung und Abwehrmöglichkeiten bei Messer- und Stockangriffen. Alle Teilnehmer dürfen dann selbst die gezeigten Übungen probieren. Günter Muhly als Vertreter der Badmintonabteilung bringt den 20 Ferienkindern die Grundbegriffe des Federballspielens bei. So werden u. a. die Schlägerhaltung, die Aufschläge und die Grundstellungen eingehend erklärt und anschließend geübt. Die Beteiligung des TSV an den Ferienspielen ist wichtig. Manches Schulkind findet hier „seine“ Sportart und wird Mitglied des Vereins.

1995

Ehrenvorsitzender Heinrich Wissner (*28.6.1915) feiert seinen 80. Geburtstag. Der TSV gibt ihm zu Ehren einen Empfang.

September. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied Verwaltung Barbara Rickenberg-Muhly kreiert in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden ein neues Vereinslogo. Das Logo wird vom Vorstand (25.9.) einstimmig angenommen und eingeführt. Die bildbeherrschenden Großbuchstaben „TSV“ sind in blauer und die weiteren Angaben „1907, ALLENDORF/LUMDA E.V.“ sowie die Piktogramme sind in schwarzer Schrift gehalten. Die Piktogramme stellen in ihrer Bildersprache die Abteilungen dar.

Handball-SG: Saison 94/95: Abstieg der Frauen von der A-Klasse in die B-Klasse.

Die Stadt Allendorf führt erstmals eine Sportlerehrung durch. Ausrichter ist der TSV Nordeck. Die 2. Tischtennismannschaft des TSV Allendorf nimmt die Ehrung für ihren 2. Gruppenplatz in der Kreisliga und den Aufstieg in die Bezirksklasse entgegen. Rolf Spanjol, Lothar Hauk, Gerhard Keil, Jürgen Rein, Bern Haag und Peter Hammer. Rudolf Fritsch erhält die Auszeichnung für den Kreismeister 1994.

1996

Badminton: Nach 4 Jahren Spielzeit Meister der C-Klasse Bezirk Wetzlar der Saison 95/96 und Aufstieg in die B-Klasse.

Fußball-Spielsaison 1995/96: Die 1. Mannschaft steigt aus der A-Klasse ab.

Gründung der Fußballspielgemeinschaft. In der Fußballabteilung entsteht eine heftige Diskussion, wie es nach dem Abstieg der 1. Mannschaft weitergehen soll. Zunächst werden schon die Vorbereitungen für die nächste Spielsaison 96/97 getroffen, nachdem die Bestrebungen, eine Spielgemeinschaft mit dem TSV 1905 Treis zu gründen wie es in einer Niederschrift heißt, „kein Thema mehr ist.“ Dabei wird bereits im Januar der neue Trainer vorgestellt. Bei einer Abstimmung der aktiven Mannschaft zur Bildung einer Spielgemeinschaft gibt es 22 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen. Das Votum für eine Spielgemeinschaft ist eindeutig. Zwei Hauptgründe stehen im Vordergrund: 1. Leistungsträger drohen mit Abwanderung und 2. die Personaldecke wird sehr, sehr dünn. In einer Gesamtvorstandssitzung tritt Manfred Lotz als Fußballabteilungsleiter zurück. Am 15.3. findet eine Fußballabteilungsversammlung statt. 49 Personen nehmen daran teil. Der 1. Vorsitzende übernimmt die Leitung. Keiner der Anwesenden ist bereit, das Amt des Abteilungsleiters zu übernehmen. Es kommt zur Bildung eines Gremiums mit Herbert und Manfred Lotz, Dorian Mambour, Dieter Müller und Manfred Poschmann. Dieses Gremium übernimmt die Abteilungsleitung. Es wird mit 30 Ja-Stimmen und 18 Enthaltungen von der Versammlung bestätigt. Der Vorstand des TSV stimmt am 21. Mai der Bildung der Spielgemeinschaft Treis/Allendorf zum 1. Juni einstimmig zu. Die allerletzte Hürde wird in einem langen Gespräch zwischen dem Kreisfußballwart Willi Schreiner und dem 1. Vorsitzenden des TSV Allendorf genommen.

Die 1. Mannschaft spielt in der Bezirksliga Gießen/Alsfeld und die 2. Mannschaft in der B-Klasse Gießen-Mitte. Die SG nimmt erstmals am Spielbetrieb der Saison 1996/97 teil. Neuer Abteilungsleiter ist Rainer Müller, sein Vertreter Manfred Poschmann.

Die Spielzeit 1995/96 ist die bisher erfolgreichste Saison seit Gründung der Handball-SG im aktiven Bereich. Es gibt 3 Aufsteiger: Männer-A-Klasse mit 43:1 Punkten, Aufstieg in die 2. Bezirksliga, Männer B-Klasse mit 36:0 Punkten, Aufstieg in die A-Klasse und Frauen B-Klasse mit 32:4 Punkten, Wiederaufstieg in die A-Klasse.

Zum Rundenbeginn 96/97 nehmen 7 Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Die weibliche A-Jugend feiert den Kreismeistertitel. Die Kleinen, die „Minis“, spielen teilweise schon mit 5 Jahren Handball. Sie sind voller Eifer und die Spielfreude steht ihnen ins Gesicht geschrieben.

In diesem Jahr verzeichnet die HSG bei ihrem Kleinfeldturnier mit 111 Mannschaften eine Rekordteilnahme.

Es findet erstmals in der Londorfer Lumdatalhalle ein Hallenhandballturnier für Männer und Frauen statt. Die SG-Mannschaften können sich in die Siegerliste eintragen. Die Handballabteilung des TSV Allendorf veranstaltet wie schon seit Jahren am 2. Augustwochenende das traditionelle Handballfest.

Ende Juni ehrt die Stadt Allendorf (Lumda) erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler sowie verdiente Funktionäre (z. B. Trainer, Abteilungsleiter, Schiedsrichter) des Sportbetriebes. Insgesamt sind 287 Personen betroffen, wobei der TSV Allendorf die meisten der zu Ehrenden stellt. Ausrichter der Veranstaltung ist der TSV. Das Rahmenprogramm bestreitet die Gymnastikgruppe „Fit ab 50“, die Jazz-Gymnastikgruppe und die Ju-Jutsu-Abteilung (alle TSV). Als Gast tritt der Jugendspielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Antje Diehl auf, anschließend Tanz.

1997

1. Januar: Der Judo-Sport, nach und nach vom Ju-Jutsu verdrängt, wird beim Landessportbund abgemeldet.

Die Ju-Jutsu-Abteilung bietet auch den Kinder-Wettkampf an. Die Schutzbekleidung (Fuß-, Hand- und Kopfschützer) stellt die Abteilung zur Verfügung.

90-jähriges Vereinsjubiläum. Festwoche vom 22. bis 29. Juni. Festprogramm: Eröffnung der Festwoche, Platzkonzert, Familiensporttag „Spiel ohne Grenzen“, Möglichkeit zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens, Vierermannschafts-Gaudi-Wettbewerb, Handballspiele, Badmintonturnier, Kommersabend im Bürgerhaus, Frühschoppen und Fußballspiele.

Fußballschiedsrichter Willi Harbach blickt auf 30 Jahre Schiedsrichtertätigkeit zurück. Viele Jahre pfiff er Ober- und Gruppenliga. „Jetzt pfeife ich nur noch A- und B-Klasse.“ Einer seiner Schiedsrichterhöhepunkte war am 29. Juli 1972 das Spiel des Oberligisten VfB Gießen gegen Mönchengladbach. Das Spiel endete 2:2. Bei Möchengladbach spielten u. a. Kleff, Bonhof, Wimmer, Heynckes und Netzer. „Der Günter Netzer“, erzählt Willi Harbach, „der war gar nicht so gut auf mich zu sprechen. Einmal hat er zu mir sogar gesagt: Dorfschiedsrichter lass die Pfeife stecken. Netzer bekam die gelbe Karte.“

886 Vereinsmitglieder.