(cr) Faszien – was ist das eigentlich? Menschen bzw. deren Anatomie sind doch schon uralt. Und doch hat die Wissenschaft erst vor einigen Jahren die Faszien als wichtigen Funktionsbestandteil des Körpers entdeckt. Die Faszien sind faseriges Bindegewebe des Bewegungsapparates. Sie bestehen überwiegend aus Kollagen-Fasern und umfassen und säumen die Muskulatur. In ihrer ursprünglicher Struktur sind die Faszienfasern im Wesentlichen längs der Muskulatur ausgerichtet, um die Muskelanspannung und -entspannung zu unterstützen. Mit zunehmendem Alter des Menschen ändert sich diese Faseranordnung in eine ungeordnete Struktur. Dadurch wird die Beweglichkeit stetig schlechter, die Verletzungsanfälligkeit nimmt zu. Man spricht davon, dass die Faszien „verkleben“. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Mehrzahl der Überlastungsschäden im Sportbereich nicht direkt in den Muskeln, den Knochen oder den Bandscheiben auftreten, sondern auf ein Versagen des faserigen, kollagenen Bindegewebes des Bewegungsapparates, also der Faszien, zurückzuführen ist.
Dem versucht man mit gezieltem Faszientraining entgegenzuwirken. Neben Dehnungsübungen und weiteren Techniken gibt es inzwischen Kunststoffrollen, mit denen man unter Druck an den Faszienstrukturen entlang rollt, um die Verklebungen zu lösen. Das ist durchaus etwas schmerzhaft, zugunsten der positiven Wirkung nimmt man dies aber in Kauf.
Unter Anleitung einer ausgebildeten Trainerin aus Wetzlar, schnupperte der LWT Faszientraining. In Kombination mit Stabilisierungs- und Kraftübungen hatten die Läufer und Walker eine abwechslungsreiche Trainingseinheit in der Sporthalle der Grundschule. Bleibt zu hoffen, dass die Bearbeitung der Faszien auch im Anschluss bei jedem individuell eine Fortsetzung findet.